Forschung

Studie zur Kompetenzentwicklung im Psychotherapiestudium

An der Studie teilnehmen (Erstis Master): hier entlang.

In Kooperation mit der Uni Potsdam führen wir mit Beginn des WS24/25 eine Langzeit-Studie über 4 Semester durch. Das Ziel der Studie ist es, Psychotherapiestudierende und Studierende aus einem Psychologie-Master der JGU ohne psychotherapeutischen Schwerpunkt für die Zeit ihres Masterstudiums (d.h. über 2 Jahre) zu untersuchen.

Wir möchten der Frage nachgehen, welchen Einfluss das Studium auf die Entwicklung von therapeutischem Wissen, Kompetenzen und Selbstwirksamkeit hat.

Die Studie besteht aus zwei Teiluntersuchungen:
(1) Online-Befragung zu Wissen, Kompetenzen, Selbstwirksamkeit, Persönlichkeitseigenschaften, Zufriedenheit mit dem Studium.

(2) Experiment: Studierende nehmen die Rolle eines/einer Psychotherapeut:in einn und führen ein simuliertes Gespräch mit einem/einer Schauspielpatient:in durch. Dauer ca. 75 Minuten (die Rollenspiele selbst dauern jeweils 20 Minuten und werden zwecks Auswertung auf Video aufgenommen).

Für die vollständige Teilnahme an der gesamten Studie können Studierende der JGU insgesamt 7.5 VP Stunden erhalten oder alternativ eine finanzielle Vergütung von insgesamt €135,-. Die Erhebungszeitpunkte sind Okt/Nov2024, Juli/August 2025 und Juli/August 2026.

Studienleitung (Mainz): Hanna Konradi

Veröffentlicht am

Künstliche Intelligenz in der Psychotherapie (KIPSY)

Das Forschungsprojekt untersucht die Akzeptanz, Wirksamkeit und Wirkfaktoren von KI-basierten Chat-Bots als Assistenzsysteme im Kontext der Psychotherapie bzw. früher Interventionen für psychische Belastungen. In einer Reihe von Studien sollen verschiedene Einsatzbereiche von moderierten Sprachmodellen (LLMs) sowohl bei Patient*innen wie auch bei Psychotherapeut*innen untersucht werden.

 

Laufzeit: tba
Prä-Registrierung: tba
Studienverantwortliche: Dr. Severin Hennemann, Jun.-Prof. Dr. Stefanie Jungmann.

 

Veröffentlicht am

Chat-Coaching mittels ChatGPT4® bei Prokrastination (PRO-KI)

Das Forschungsprojekt untersucht die Akzeptanz, Wirksamkeit und Wirkfaktoren von automatisiertem Coaching bei Prokrastination mittels ChatGPT4®. Im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Pilotstudie werden Teilnehmende zufällig einer von zwei Chat-Coachings zugeteilt: (A) ChatGPT4®, (B) Mensch (Masterstudierende in Psychologie) und erhalten 3 x 15-25 Min. Coachings zur Reduktion von Prokrastination über einen Zeitraum von ca. 3 Wochen.

Laufzeit: November 2023 - Januar 2024 (Datenerhebung abgeschlossen) 
Prä-Registrierung: https://aspredicted.org/w5qc4.pdf
Studienverantwortliche: Dr. Severin Hennemann, Jun.-Prof. Dr. Stefanie Jungmann.

 

Veröffentlicht am

KLER – Klimawandel und Emotionsregulation

Ziel des Projektes ist zum Einen die Entwicklung eines Kurzfragebogens zur Erfassung von Klimagefühlen (Angst, Trauer, Wut, Schuld, Hoffnungslosigkeit) und zum Anderen die Untersuchung der Wirksamkeit von klimabezogenen Emotionsregulationsstrategien (Neubewertung, Unterdrückung, Beobachten) in einem Bilddarbietungsparadigma.

Studiendauer: Juli 2023-Januar 2024 (Studie abgeschlossen)
Prä-Registrierung:g: https://aspredicted.org/p44j8.pdf
Projektleiter: Yannik Schröder, Dr. Severin Hennemann

News: Beitrag der Landespsychotherapeutenkammer RLP über das Forschungsprojekt: Studie an der Uni Mainz: Wie geht man mit „Klima-Gefühlen“ um? 

 

 

Veröffentlicht am

DIADEM – Diagnostik und Intervention bei Angst vor Erbrechen (Emetophobie)

Emetophobie - Angst vor dem Erbrechen 

Die Angst vor Erbrechen, auch Emetophobie genannt, ist bislang wenig beforscht. Dies betrifft zum Einen die diagnostische Einordnung (handelt es sich um eine primäre oder sekundäre psychische Erkrankung, d.h. als Teil anderer Angst- oder Zwangserkrankungen?), die tatsächliche Verbreitung und die Erfassung von Kernsymptomen mittels Fragebögen. Darüber hinaus wurden Behandlungskonzepte nur vereinzelt in randomisiert kontrollierten Studien untersucht, mit teilweise eher geringen Effekten.

Ziele des DIADEM-Forschungsprojektes sind daher, geeignete, deutschsprachige Messinstrumente zu entwickeln, die Mechanismen der Emetophobie weiter zu erforschen und wirksame digitale Behandlungsmöglichkeiten auf Basis kognitiv-verhaltenstherapeutischer und metakognitiver Therapieansätze zu entwickeln.

Studienstart: November 2022
Status: Datenerhebung Fragebogenvalidierung SPOVI, EMETQ-13
Prä-Registrierung: https://aspredicted.org/5y6zb.pdf
Studienleitung: Dr. Severin Hennemann

Veröffentlicht am

Exposition bei Krankheitsängsten

Hintergrund

Krankheitsangst wird als Angst, ernsthaft krank zu sein, definiert. Alle Menschen sind mehr oder weniger von Krankheitssorgen betroffen. Bis zu einem Zehntel der Bevölkerung berichtet gelegentlich Krankheitsängste zu haben. Bei stark ausgeprägten Krankheitsängsten nehmen die Sorgen bzw. Ängste einen großen Raum im Leben der Betroffenen ein und schränken die Lebensqualität substantiell ein. 4 von 1000 Personen leiden aktuell in Deutschland unter stark ausgeprägten Krankheitsängsten.

Betroffene mit stark ausgeprägten Krankheitsängsten berichten gedanklich auf das Thema Krankheit „eingeengt“ zu sein. Zu den am häufigsten befürchteten Erkrankungen gehören Krebserkrankungen aber auch andere Erkrankungen, wie AIDS oder Alzheimer. Vorübergehende Sicherheit können Betroffene erlangen, wenn sie ihren Körper kontrollieren, im Internet nach „ungewöhnlichen“ körperlichen Symptomen recherchieren und Ärzte zur Rückversicherung aufsuchen. Gleichzeitig geben viele Patientinnen und Patienten mit stark ausgeprägten Krankheitsängsten an, die Auseinandersetzung mit ihren Krankheitsängsten zu vermeiden.

Exposition, also die bewusste Auseinandersetzung mit krankheitsbezogenen Informationen (z.B. Körpersensationen, Gedanken an Erkrankungen), ist ein wichtiger Baustein in der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung stark ausgeprägter Krankheitsängste. Die Wirksamkeit von Exposition bei stark ausgeprägten Krankheitsängsten wurde bereits mehrfach nachgewiesen (Olatunji et al., 2014; Weck, Neng, Richtberg, Jakob & Stangier, 2015). Dennoch besteht weiterhin die Notwendigkeit, expositionsbasierte Verfahren zu verbessern. Gleichzeitig ist immer noch recht wenig darüber bekannt, welche Mechanismen zu einem Erfolg der Exposition bei Krankheitsängsten beitragen.

Neuere theoretische Ansätze, wie die Inhibitory Learning Theory (Craske et al., 2008), haben zentrale Ergebnisse der Lern- und Gedächtnisforschung auf die Exposition übertragen. Daraus ergeben sich einige Implikationen für eine Veränderung und Verbesserung der aktuellen kognitiv-verhaltenstherapeutischen und expositionsbasierten Behandlung von stark ausgeprägten Krankheitsängsten.

Exposition, also die bewusste Auseinandersetzung mit krankheitsbezogenen Informationen (z.B. Körpersensationen, Gedanken an Erkrankungen), ist ein wichtiger Baustein in der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung stark ausgeprägter Krankheitsängste. Die Wirksamkeit von Exposition bei pathologischen Krankheitsängsten wurde bereits mehrfach nachgewiesen (Olatunji et al., 2014; Weck, Neng, Richtberg, Jakob & Stangier, 2015). Dennoch besteht weiterhin die Notwendigkeit, expositionsbasierte Verfahren zu verbessern. Gleichzeitig ist immer noch recht wenig darüber bekannt, welche Mechanismen zu einem Erfolg der Exposition bei Krankheitsängsten beitragen.

Neuere theoretische Ansätze, wie die Inhibitory Learning Theory (Craske et al., 2008), haben zentrale Ergebnisse der Lern- und Gedächtnisforschung auf die Exposition übertragen. In zwei Studien sollen diese Erkenntnisse auf die expositionsbasierte Behandlung von Krankheitsängsten angewendet und die Wirkmechanismen untersucht werden.

Studienvorstellung

In einer Pilot-Studie wird ein innovatives expositionsbasiertes Behandlungskonzept auf Basis der Inhibitory Learning Theory bei Personen mit stark ausgeprägten Krankheitsängsten angewendet. In zwölf Therapiesitzungen werden Patientinnen und Patienten ihr aufrechterhaltendes Verhalten abbauen, sich wiederholt mit verschiedenen krankheitsbezogenen Informationen konfrontieren und dabei ihre Befürchtungen überprüfen. Die Machbarkeit und Akzeptanz des Behandlungskonzepts soll untersucht werden.

Studiendauer: Januar 2020 – Mitte 2020

Studienleitung: Prof. Dr. Michael Witthöft, Jun.-Prof. Dr. Stefanie M. Jungmann, M.Sc. Karoline Sophie Sauer

Flyer: Flyer_BewältigungKrankheitsangst

 

Veröffentlicht am

Emotionsregulation bei Somatischer Belastungsstörung

In den letzten Jahrzehnten hat das Forschungsfeld der Emotionsregulation zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Studien haben gezeigt, dass psychische Störungen häufig mit Veränderungen in der Emotionsregulation einhergehen (Aldao, Nolen-Hoeksema & Schweizer, 2010; Hu et al., 2014; Sheppes, Suri & Gross, 2015; Sloan et al., 2017), was jedoch für den Bereich der chronischen Körperbeschwerden weitestgehend unerforscht ist.
Tiefergehende Forschungserkenntnisse zu dem Zusammenhang zwischen somatischer Belastungsstörung und Emotionsregulation würden zur weiteren Verbesserung der therapeutischen Möglichkeiten bei diesem Störungsbild beitragen.
In einem quasi-experimentellen Design soll deshalb untersucht werden, ob sich Patienten mit somatischer Belastungsstörung von gesunden Teilnehmern hinsichtlich ihrer emotionalen Reaktivität, hinsichtlich der Fähigkeit, die beiden Emotionsregulationsstrategien Neubewertung und Unterdrückung anzuwenden, und hinsichtlich ihrer Auswahl von Emotionsregulationsstrategien unterscheiden. Hierzu werden neben Selbstbeurteilungsinstrumenten und verhaltensbezogenen Daten auch physiologische Maße wie Hautleitfähigkeit und Herzrate erfasst.

Studiendauer: Februar 2018 bis Februar 2020

Studienteam: Dipl.-Psych. Katharina Schnabel, Prof. Dr. Michael Witthöft (Leiter)

Veröffentlicht am | Veröffentlicht in Forschung

iSOMA – Wirksamkeit einer Online-Intervention für belastende und anhaltende körperliche Beschwerden

(STATUS: ABGESCHLOSSEN)

Hennemann, S., Böhme, K., Kleinstäuber, M., Baumeister, H., Küchler, A.-M., Ebert, D.D., Witthöft, M. (2022). Internet-based CBT for somatic symptom distress (iSOMA) in emerging adults: a randomized controlled trial. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 90(4):353-365. https://doi.org/10.1037/ccp0000707

Anhaltende, belastende körperliche Beschwerden sind das Hauptmerkmal einer Reihe von körperlichen oder psychischen Erkrankungen, z.B. der somatischen Belastungsstörung. Solche Beschwerden sind in der Allgemeinbevölkerung und verschiedenen Subpopulationen weit verbreitet, unter anderem auch bei jungen Erwachsenen (Bailer et al., 2008, PPmP). Betroffene finden jedoch selten den Weg in professionelle, psychosomatische Hilfsangebote, die sich als wirksam in der Symptom- und Belastungsreduktion gezeigt haben. Um Zugangsbarrieren und Versorgungslücken zu überbrücken, können Internet- und mobilbasierte Interventionen effizient und niedrigschwellig eingesetzt werden. Das Ziel dieser zweiarmigen, randomisiert kontrollierten Pilotstudie ist daher die erste Wirksamkeits- und Akzeptanzprüfung einer neu entwickelten, internetbasierten Intervention auf Basis einer wissenschaftlich evaluierten Kognitiven-Verhaltenstherapie (Kleinstäuber, Thomas, Witthöft & Hiller, 2018) für mindestens moderat ausgeprägte somatische Beschwerden in einer Stichprobe von jungen Erwachsenen. Die Studie ist eingebettet in die Plattform www.studicare.com, welche weitere internetbasierte Gesundheitsinterventionen bündelt. Die Teilnehmer sollen an mehreren deutschen Universitäten rekrutiert werden. Es wird erwartet, dass die achtwöchige Online-Intervention körperliche Beschwerden und assoziierte Belastungen gegenüber einer Wartelistenkontrollgruppe in bedeutsamen Maße positiv verändert.

Veröffentlicht am